Calamity Jane
Eine Wildwest-Legende erzählt

Buch/Regie:
James Edward Lyons


Aufführungsrechte:
jameslyons@arcor.de


Uraufführung:
Staatstheater Stuttgart 2001


mit Regine Hentschel

Schon zu Lebzeiten beflügelte sie die Phantasie mehrerer Groschenroman-Autoren.
An der Grenze ist sie zuhause: an der Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis, zwischen Mann und Frau, zwischen Heldin und Sozialfall, vor allem aber an der Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit.

Alles an Calamity Jane mag Lüge sein, bis auf das eine: Es gab sie wirklich. Um 1850 in Missouri geboren, soll sie ein Leben geführt haben, das bis dahin Männern vorbehalten war: Konnte besser reiten als mancher Cowboy, nahm an Feldzügen gegen die Indianer teil, fluchte, soff und war die Gefährtin des legendären Western-Helden Wild Bill Hickock. 

Worte sind es, die sie ihren Taten leiht, Worte aber sind hier buchstäblich Schall und Rauch: von irgendwoher dringt Country Musik, Lagerfeuer-Atmosphäre, das Publikum sitzt auf Pferdedecken oder lagert auf Strohballen. Die Zuschauer sind nicht nur Publikum, doch das merken sie erst, als es zu spät ist und Jane bereits einen Zaun um sie herum geschlagen hat. Rinder nämlich dürfen sich die Besucher wähnen, einige von ihnen, so hört man, werden es zur anderen Seite nicht schaffen. Schöne Aussichten.  ,,Die Herde nie merken lassen, dass sie unter Zwang steht“, ist ihre Devise, Singen soll beruhigend wirken. Und so unterbricht Calamity Jane ihre Wild West Geschichten immer wieder mit flotten Songs, dass das Publikum das drohendes Schicksal, bald als Hackfleisch dem alten Mc Donald in die Hände zu fallen, für kurze Zeit vergessen kann.
 

Janes Probe auf ein erfülltes Leben endet im Suff. Ihre Erzählungen aber beflügeln unsere Phantasie. Wie ein saftiges Filetsteak zieht sich der abendliche Schlosspark gen Westen. Und an was liegt es? Die Stadtstreicher erinnern heute alle ein wenig an Buffalo Bill.